N15 Instandsetzung: Sichere Technik für 30'000
pro Tag

22.08.2025
Die Autobahn N15 zwischen Rapperswil und Reichenburg braucht eine Erneuerung der Betriebs- und Sicherheitsausrüstung (BSA). 16 Kilometer Strecke mit sechs Tunnel müssen bis zur nächsten Gesamtsanierung sicher funktionieren. Boess leitet die Planung für das ASTRA Instandsetzungsprojekt - die Massnahmen werden unter laufendem Verkehr und grösstenteils nachts ausgeführt. Das Projekt zeigt: Der Erhalt einer sicheren Infrastruktur braucht durchdachte Planung und bewährte Technik.
Das Projekt «N15-08/10 Instandsetzung BSA» umfasst 16 Kilometer Autobahn von der Kantonsgrenze ZH/SG bis zur Verzweigung Reichenburg. Sechs Tunnel sind betroffen: Aspwald, Jonerwald, Erlen, Balmenrain, Uznaberg und Buechberg. Dazu kommen technische Zentralen und offene Streckenabschnitte.
Im Fokus: die Bestandsaufnahme
Die bestehende BSA ist teilweise veraltet. Ein sicherer Betrieb bis 2035 kann nicht mehr gewährleistet werden. Ein grosser Teil der Arbeiten findet unter laufendem Verkehr statt: Bestandsaufnahmen nur nachts, koordinierte Sperrungen, präzise Planung. Pro Nachteinsatz arbeiten mehrere unabhängige Teams parallel – von Tunnelreinigung bis Störungsbehebung.
Die Gebietseinheit VI (GEVI) betreibt diesen Streckenabschnitt und arbeitet eng mit dem Projektteam zusammen.
Während den Bestandsaufnahmen ebenfalls auf Platz sind:
Sperr- und Umleitungsteams
Reinigungsteams für Tunnel
Unterhaltsdienste der Gebietseinheit
Mähtrupps im Grünbereich
Störungsteams der BSA-Betreiber
Teams zur Mängelaufnahme von Baumeisterarbeiten
Die Rolle von Boess: Planung und Leitung
Boess leitet als federführende Firma die Ingenieurgemeinschaft N15 BSA mit dem Partner ILF sowie den Subplanern EPRO Engineering, Erb + Partner und WSP Ingenieure AG. Das Team plant die Erneuerung der Sicherheitstechnik in enger Abstimmung mit dem ASTRA, der BHU BSA und der Gebietseinheit VI (GEVI).

Moderne Technik für extreme Bedingungen
BSA-Anlagen in Tunnels kämpfen gegen Abgase, Feuchtigkeit und mechanische Belastung. Dies stellt eine grosse Herausforderung für die elektrischen Installationen und das Material dar. Bei der umfassenden Bestandsaufnahme mit der Hebebühne hat sich gezeigt: Schrauben, die nicht gemäss den ASTRA-Richtlinien verbaut wurden, sind im Vergleich zu den übrigen Verschraubungen stark verrostet oder teilweise zerfallen.
Das sind die geplanten Massnahmen:
Erneuerung der Hauptverteilungen für Normalnetz und unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)
Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Zentrale Balmen
Umrüstung der kompletten Beleuchtung auf LED-Leuchten
Anpassung des Lüftungskonzeptes durch Angleichung der Längslüftung und der Fluchtweglüftung an die geltenden Richtlinien
Erneuerung des Verkehrsleitsystems sowie der dynamischen Signalisation
Gefahrenwarnsystem zwischen den Anschlüssen Rapperswil und Eschenbach
Ersatz der Videoüberwachungs- und Brandmeldeanlagen im Tunnel
Erneuerung der Anlagen- und Lokalsteuerungen und Integration in das übergeordnete Leitsystem
Instandsetzung der Kabelrohranlagen, Erdungsanlagen und des Blitzschutzes
Optimierung und Anpassung der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK)
Erneuerung des Oberflächenschutzsystems in den Tunnel und Auffrischung der Markierungen auf der gesamten Strecke


Gemeinsam für eine sichere Autobahn
Das Projekt bringt die BSA auf den aktuellen Stand der Normen und erfordert eine Menge Technik. 29'802 Fahrzeuge fahren täglich über diese Strecke (DTV 2019). Die Verbindungsstrecke muss funktionieren. Die Planung und Bauleitung verantwortet die IG N15 BSA unter der Führung von Boess.
Wir danken der Bauherrschaft für das entgegengebrachte Vertrauen und die angenehme Zusammenarbeit. Ein grosser Dank geht zudem an unsere Partnerfirmen, mit denen wir seit rund einem Jahr an der Erstellung des Massnahmenprojektes arbeiten.
Autor: Thomas Stettler, Projektleiter, Boess Engineering AG